Urolithin A – Klinische Studien von Longevity über Anti-Aging, bishin zur Zellgesundheit
Urolithin A ist ein Metabolit, der im menschlichen Körper durch die Umwandlung von Ellagitanninen entsteht. Diese Substanzen kommen in einer Vielzahl von Früchten und Nüssen vor, insbesondere in Granatäpfeln, Himbeeren, Erdbeeren und Walnüssen. Ellagitannine werden durch Darmmikroben zu Urolithinen umgewandelt, von denen Urolithin A als der biologisch aktivste und am besten untersuchte Metabolit gilt. Es wird angenommen, dass Urolithin A verschiedene gesundheitliche Vorteile hat, darunter entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Studien deuten darauf hin, dass Urolithin A die Muskelgesundheit verbessern, die mitochondriale Funktion unterstützen und sogar das Altern verlangsamen könnte.
Ursprung von Urolithin A und Metabolisierung
Ellagitannine gehören zur Klasse der Polyphenole und kommen in verschiedenen Pflanzen vor. Bei der Verdauung dieser Pflanzenstoffe durch den menschlichen Darm werden sie von Darmbakterien metabolisiert. Dieser Prozess ist komplex und umfasst mehrere Stufen, bei denen die Ellagitannine zunächst zu Ellagsäure und dann zu verschiedenen Urolithinen abgebaut werden. Die Fähigkeit, Urolithine zu produzieren, hängt stark von der individuellen Darmflora ab, was erklärt, warum nicht alle Menschen diese Metaboliten in gleicher Menge produzieren.
Mitochondriale Gesundheit und Lebensspanne
Einer der bemerkenswertesten Effekte von Urolithin A ist seine Fähigkeit, die Mitophagie zu fördern, einen speziellen Autophagieprozess, der beschädigte oder dysfunktionale Mitochondrien entfernt und so die zelluläre Gesundheit verbessert. Dies wurde in Studien mit Zellkulturen gezeigt. Ryu et al. (2016) berichteten, dass Urolithin A die Mitophagie in Caenorhabditis elegans (einem Modellorganismus) induziert und die Lebensspanne verlängerte.
Quelle: Eine grundlegende Studie von Ryu et al. (2016) zeigte, dass Urolithin A die Mitophagie in C. elegans induziert und die Lebensdauer verlängern kann.
Stärkung von tumorbekämpfenden Immunzellen bei Darmkrebs
Forschende des Georg-Speyer-Hauses und der Goethe-Universität Frankfurt haben einen neuen Therapieansatz für Darmkrebs entdeckt. Sie zeigten, dass Urolithin A, ein Stoffwechselprodukt aus dem Granatapfel, die Funktion von Immunzellen im Kampf gegen Krebs verbessert. Urolithin A bewirkt, dass T-Zellen zu T-Gedächtnisstammzellen werden, die kontinuierlich verjüngte T-Zellen produzieren. Dies erfolgt durch den Abbau alter Mitochondrien in T-Zellen, wodurch deren Tumorbekämpfungsfähigkeit gesteigert wird. Die Ergebnisse wurden sowohl im präklinischen Modell als auch an menschlichen Immunzellen nachgewiesen. Die Studie betont die Bedeutung des Immunsystems für die Krebstherapie und eröffnet neue Möglichkeiten für Kombinationstherapien in der Klinik. Zukünftige Schritte beinhalten klinische Studien zur Anwendung von Urolithin A bei Darmkrebspatienten.
Quelle: Goethe Universität Frankfurt am Main
Publikation: Dominic Denk, Valentina Petrocelli, Claire Conche, Pénélope A. Andreux, Chris Rinsch, Florian R. Greten: Expansion of T memory stem cells with superior antitumor immunity by Urolithin A-induced mitophagy. Immunity (2022) https://doi.org/10.1016/j.immuni.2022.09.014
Urolithin A verbessert die kognitiven Funktionen bei Alzheimer und stellt die Mitophagie und die lysosomalen Funktionen wieder her
Langzeitbehandlung mit Urolithin A verbesserte signifikant das Lernen und das Gedächtnis. Es reduzierte außerdem die Amyloid-Beta (Aβ) und Tau-Pathologien und verstärkte die Langzeitpotenzierung. Urolithin A induzierte Mitophagie durch die Steigerung der lysosomalen Funktionen und verbesserte die zelluläre lysosomale Funktion und normalisierte lysosomale Cathepsine. Dies weist auf die entscheidende Rolle der Cathepsine bei den durch Urolithin A induzierten therapeutischen Effekten bei Alzheimer Erkrankungen hin.
Publikation: Yujun Hou, Xixia Chu, Jae-Hyeon Park, Qing Zhu, Mansoor Hussain, Zhiquan Li, Helena Borland Madsen, Beimeng Yang, Yong Wei, Yue Wang, Evandro F. Fang
16 May 2024 https://doi.org/10.1002/alz.13847
Wirkung von Urolithin A ( Studien )
Urolithin A hat in den letzten Jahren aufgrund seiner potenziellen gesundheitlichen Vorteile viel Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft erregt. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Urolithin A verschiedene positive Effekte auf die menschliche Gesundheit haben kann, insbesondere im Zusammenhang mit Alterungsprozessen, Entzündungen und mitochondrialer Funktion.
Entzündungshemmende Eigenschaften
Urolithin A weist auch entzündungshemmende Eigenschaften auf. Es wurde gezeigt, dass es die Produktion pro-inflammatorischer Zytokine hemmt und somit entzündliche Prozesse im Körper reduzieren kann. Eine Studie von González-Sarrías et al. (2015) demonstrierte, dass Urolithin A in menschlichen Kolonfibroblasten die Aktivierung des NF-κB-Weges, der eine Schlüsselrolle bei Entzündungen spielt, hemmt .
Quellen: Piwowarski, J. P., Kiss, A. K., & Kozłowska-Wojciechowska, M. (2017). "Ellagitannins, Gallotannins, and Their Metabolites–The Contribution to the Anti-Inflammatory Effect of Food Products and Medicinal Plants." Current Medicinal Chemistry, 24(4), 417-436.
Die Studie von González-Sarrías et al. (2015) demonstrierte die entzündungshemmenden Eigenschaften von Urolithin A durch die Hemmung der NF-κB-Aktivierung in menschlichen Kolonfibroblasten .
Zunahme der Muskelkraft und Ausdauer
Eine viermonatige klinische Studie mit 88 Personen mittleren Alters zeigte, dass die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Urolithin A eine 12-prozentige Zunahme der Muskelkraft sowie signifikante Verbesserungen der aeroben Ausdauer bewirkte. Die Teilnehmer wurden zufällig entweder Placebopillen oder orale Dosen der Verbindung Urolithin A zugewiesen. Die Studie wurde von der Firma Amazentis in Lausanne, Schweiz, durchgeführt. Getestet wurde das firmeneigene Produkt Mitopure, das Urolithin A enthält. Urolithin A ist ein Stoffwechselprodukt, das von Darmmikroben gebildet wird, wenn sie bestimmte chemische Vorläufer erhalten. Laut den Forschern verbessert Urolithin A die Gesundheit der Mitochondrien in den Muskelzellen, indem es die Mitophagie aktiviert und dysfunktionale Mitochondrien entfernt. Diese Verbesserung der Mitochondriengesundheit sei eine "praktikable Strategie zur Förderung der Muskelgesundheit".
Quelle: Singh, A., D’Amico, D., Andreux, P. A., Fouassier, A. M., Blanco-Bose, W., Evans, M., Aebischer, P., Auwerx, J. & Rinsch, C. (2022). Urolithin A improves muscle strength, exercise performance, and biomarkers of mitochondrial health in a randomized trial in middle-aged adults. Cell Reports Medicine, 3(5), 100633. https://doi.org/10.1016/j.xcrm.2022.100633
Urolithin A reduziert antioxidativen Stress
Urolithin A reduziert oxidativen Stress, der eine wichtige Rolle bei der Krebsentstehung spielt, indem es die Bildung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) hemmt und die antioxidative Kapazität erhöht.
Quelle: Giménez-Bastida, J. A., & Espín, J. C. (2017). “Review: Evidence for the Role of Urolithins as Metabolites Derived from Ellagic Acid in Cancer Chemoprevention.” Journal of Agricultural and Food Chemistry, 65(2), 443-453.
Fazit der Urolithin A Studien
Die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse legen nahe, dass Urolithin A ein vielversprechender Wirkstoff zur Bekämpfung des Alterns und zur Förderung eines gesunden Alterns ist. Durch die Förderung der Mitophagie, die entzündungshemmenden und antioxidativen Effekte sowie die Verbesserung der mitochondrialen Funktion kann UA die Zellgesundheit und -funktion verbessern und möglicherweise die Lebensqualität im Alter steigern. Weitere Studien, insbesondere klinische Untersuchungen am Menschen sind jedoch erforderlich.